Eine therapeutische Behandlung kann den Heilungsverlauf bei Erkrankungen oder nach Operationen beschleunigen. Schmerzfrei und mit gesunder Mobilität können uns unsere Hunde ihr Leben lang glücklich begleiten.
Meine bisherige Erfahrung hat gezeigt, dass Besitzer von operativ versorgten Patienten oft spät zu mir in die Praxis kommen.
Es wäre jedoch aus physiotherapeutischer Sicht wichtig, schon ab dem ca. 5. Tag post-OP die Physiotherapie Praxis aufzusuchen. Noch besser, wenn sie vor der anstehenden OP schon bei mir waren, damit ich den Hund mit den Behandlungstechniken die nach OP auf ihn zukommen, vertraut machen kann und sie diese zu Hause einüben können.
Der Grund hierfür ist, dass es dem Tier dadurch nach OP leichter fällt die Behandlungstechniken am operierten Bein/WS zu tolerieren, wenn er die Übung im Vorfeld schon kennt und merkt dass ihm „nichts passiert“.
Es ist mir auch wichtig Ihnen aufzuzeigen und zu erklären was der Hund in den ersten 4 Wochen nach OP darf bzw. nicht darf und warum er das nicht darf. Ich möchte Ihnen die Biomechanik mit einfachen Worten etwas näher bringen. Denn nur wenn sie als Besitzer verstehen wie Kräfte auf ihren Hund wirken, können sie diese vermeiden, ihren Hund schonen und auch in Zukunft entsprechend handeln. Das ist nicht nur zum Vorteil für das Tier, sondern es schont auch den Geldbeutel.
Der größte Vorteil eines frühen Besuchs in der Physiotherapie liegt im geringeren Muskelabbau und in der besseren Reißfestigkeit der Sehnen und Bänder.
Während ohne Frührehabilitation die Reißfestigkeit der Sehnen und Bänder nach kurzer Zeit (2 Wochen) massiv abnimmt (ca. 60%), ist dieser Prozess deutlich verlangsamt wenn das Tier in der Physiotherapie adäquat belastet wird. Das Selbe gilt für die Kapselveränderung (Verklebungen) und die Demineralisierung des Knochens (Ausdünnung).